Friede und so…

Leinwand ⌀140cm – Tusche, Lackstift, Marker, Spray
„Friede
Ein individueller Tunnelblick
der jede Aggression rechtfertigt.
Die Querschläger
laben sich wie Moskitos
am Eigenen Blut
und bis zur Unkenntlichkeit zerkratzt
zeigt der triefende Finger
stolz auf den Anderen“
Diese Leinwand hängt jetzt schon über zwei Wochen im Atelier bis ich mich endlich zur Veröffentlichung entschieden konnte.
Den Text schrieb ich direkt nachdem ich „Oppenheimer“ zum ersten Mal gesehen hatte und nach zusätzlicher Recherche zu diesem Thema ging ich für meine Verhältnisse mit viel Kopf und Nachdenken an das Bild.
Das „Peace-Symbol“ entstand Ende der fünfziger Jahre für die „Campaign for Nuclear Disarmament“ und visualisert die Buchstaben N und D aus dem Flaggenalphabet.
Die gesprühten Stencils auf dem Rand sind die Umrisse der „Little Boy“, der ersten Atombombe die in einem Krieg verwendet wurde.
Friede und so…

Joker

Leinwand 1,60 x 1,60m – Spray, Acryl, Tusche, Lackstift, Marker

Letzten Mittwoch schaute ich mal wieder meinen Lieblingsfilm mit einem meiner Lieblingsschauspieler: „Joker“ mit Joaquin Phoenix.
Noch während des Abspanns habe ich diesen Text verfasst und bin direkt ins Bett.
Am nächsten Morgen war ich so begeistert davon, dass ich diese Energie sofort in eine Leinwand umsetzen musste.

Tja…

„Tja..“ – Leinwand 1,60×1,20m – Acryl, Lackstift, Tusche, Marker

„Es kann so leicht sein sich nicht ernst zu nehmen.
Doch ist der Ernst des Lebens für viele
und in vielen Umständen so dominant,
die Fröhlichkeit bleibt einem im Halse stecken.
Lauthals das Steckengebliebene aus sich heraus zu lachen klappt meist nicht.
Die Anstrengung entsteht im Aushalten der Pause.
Der Reflex des indoktrinierten Gesellschaftswahnsinns so vehement und schnell,
dass er einen meist überrennt
und das Ertragen dieser Niederlage,
deren Wahrnehmung doch nur den Lernerfolg bestätigt,
kostet noch mehr Anstrengung.
Einfach hinnehmen, daraus lernen und vergessen scheint die Lösung.
Damit bin ich wieder am Anfang.
Ruhe,
innehalten,
sich die Zeit gönnen mit allen Sinnen wahrzunehmen.
Immer!“

Text wie immer: Frank Hummel

Zeitvertreib

Leinwand Ø 150cm – Tusche, Spray, Lackstift, Marker

Mein Lieblingstext der letzten Monate!
Und weil ich ihn so gut finde hat es etwas gedauert, bis ich wusste auf welche Art ich ihn umsetzten will.
Jetzt finde ich ihn noch besser und freue mich schon auf die ersten Veranstaltungen bei denen ich diese Leinwand im Original zeigen kann.
Auch wenn der Holzrahmen fast 15kg wiegt 🙂
Und bevor sich jemand den Nacken verdreht der ganze Text hier:

Die Zeit
treibt mich
und ich
vertreibe
die Zeit
als hätte ich
unendlich
als wäre ich
unsterblich
dem Ende
niemals näher
als ein Lächeln
kurz vorm Schlaf
doch treibt
die Zeit
die ich vertreibe
stetig vorwärts
ohne Halt.
Um Nichts
wird sie sich
jemals scheren
und Alles hoffen
lässt sie
kalt

Text wie immer ©Frank Hummel

Atelier Einblicke 4

Vierter Teil – Das war’s

Wie ihr auf diesem Bild seht trifft auch mich das Grundproblem der meisten Künstler: zu wenig Platz.
Immer und überall 😉
Für Leinwände habe ich seit Anfang 2020 immerhin eine Holzplatte mit 170 x 170cm an der Wand auf der ich Leinwände bis 160 x 160cm bearbeiten kann, was mir manchmal aber immer noch nicht reicht 😉
Egal, oft ist eine erzwungene Reduktion die effektivste Möglichkeit kreative Ausbrüche zu stimulieren…

Alle fertigen Leinwände hängen (links im Bild) wie in einer Art begehbarem Kleiderschrank an großen, selbstgebauten Leinwandbügeln. Wer mich besucht kann also jederzeit durch diese durchblättern.

Der ärgerlichste Platzmangel ergibt sich jedoch auf Ausstellungen und Veranstaltungen, denn der verfügbare Raum muss meist teuer bezahlt werden. Für drei Meter Wand Fläche sind 400-500€ keine Seltenheit, es kann aber auch gerne vierstellig werden. Auf dieser Fläche haben dann max. zwei Leinwände Platz und die Besucher fragen sich dann warum diese so teuer sind…

Eine Solo Ausstellung bei der Ich alle meine Leinwände präsentieren kann ist ein großer Wunsch der stetig in mir brodelt und irgendwann werden mir die richtigen Menschen zur richtigen Zeit mit der richtigen Location über den Weg laufen.
Ganz bestimmt!

Bis dahin wird mich bestimmt noch der ein oder andere Kreativ Blues erwischen und ich mir beim Anblick meiner Arbeiten die (eigentlich überflüssige) Frage stellen: wofür das Ganze.
Eine schöne Antwort hat mein Verstand schnell präsent, doch da dieser oft ein fieses Arschloch ist dauert es seine Zeit bis ich wieder in die Gänge komme. Dann aber umso kraftvoller, die Energie des Gegners effizient zum eigenen Vorteil genutzt…

Das war’s erstmal mit Einblicken in mein Atelier.
Mir machte diese kleine Serie sehr viel Spaß und Euch hoffentlich auch.
Friede und so!

P.S.: Bevor sich jemand fragt, warum ich mich immer im Top ablichte…weil ich es kann.