So ist das…
…den eigenen Standpunkt
um den für sich günstigsten Standpunkt oszillieren
um dabei ja keine Eingeständnisse
für die eigene Bequemlichkeit machen zu müssen…

Weil ich glaube
mich nicht zu fühlen
wie ich sollte
nicht zu tun
was ich müsste
nicht zu sagen
was ich denke
nicht zu denken
was ich will
halte ich mich
für einen Schwindler
Ich bin unterwegs und treffe Menschen oder eher treffen Menschen auf mich und ich berühre sie mit meinen Texten.
Ich fühle, dass ich sie berühre, sie sagen es, ich sehe es.
Und dann bin ich wieder zu Hause und diese Menschen sind völlig weg.
Ich höre, sehe, lese nichts mehr von ihnen, ich bin alleine mit meinem Haufen an Texten, schwebe surreal durch die Welt in einem angestrengt verzerrten Alltag, überbrücke verzweifelt die Leere bis mich wieder Menschen treffen und ich sie berühren kann…
Ich würde gerne etwas fröhliches schreiben.
Etwas lächelndes,
etwas das hebt.
Es geht nicht.
Mir geht es gut
aber diese Emotion in Worte zu fassen
fällt mir schwer.
Ich leide an dieser Lächerlichkeit.
Schön!
Ich leide und kann damit wieder schreiben.
Leiden an der Lächerlichkeit fröhliches in Worte zu fassen.
Hat schon jemals irgendwer so grandios gelitten?
Bestimmt!
Da es zutiefst romantisch klingt könnte der ein oder andere Romantiker bereits auf diese Idee gekommen sein.
Auf die Idee, an der Lächerlichkeit fröhliches in Worte zu fassen zu leiden.
Ein wunderschöner Satz und das fröhlichste, was ich die letzten Monate geschrieben habe.
Gelungen!
Unikat auf Holz 30x30cm
Dieses Wochenende geht es zum Umschlagplatz nach Bad Staffelstein!
(Alle Infos findet ihr hier: https://www.kunstmesse-franken.de)
Ich freue mich schon tierisch, erstens weil es im Moment die einzige Kunstveranstaltung für mich ist, die bezahlbar ausreichend Fläche für Künstler bietet und zweitens weil ich einige ganz neue Bilder ausstellen werde, die erst in den letzten zwei Wochen entstanden sind! (Ich traue mich noch…)
Wer mich besucht wird also nicht enttäuscht (sowieso nie), Zeit für Gespräche ist ausreichend vorhanden (am Samstag bis 24:00) und wer mich lieb fragt darf sich einen Zug aus meinem neuen „Peace Du Arsch“ Flachmann genehmigen, dabei das kaputte Allerlei der Welt vergessen und im alkoholisch induzierten Kaufrausch ein Bild bei mir erstehen.
Damit wäre dann allen geholfen. Friede und so…
Die Gesichter im Feuerschein scheinen sich zu amüsieren.
Gesprächsfetzen wehen zu mir und lassen manchmal meinen Kehlkopf als Vorbereitung auf eine Teilnahme kurz zucken, was ich allerdings erfolgreich unterdrücke.
Mein kleiner Junge hat Angst vor Verurteilung und versteckt sich unter der Kapuze.
Erfolgreich.
Niemand traut sich mich anzusprechen.
Vielleicht nimmt mich einfach keiner wahr, was ich ja auch durch meine Körpersprache bezwecke und doch nicht will.
Mein Mund möchte sich in Banalitäten suhlen und tätschelnde Schulterklopfer mit staunenden Blicken. Durch die orangenen Flammen noch eindrücklicher.
Ein Gitarrenspieler im Dunkeln erinnert mich an meine komplett durch oben beschriebenes Verhalten vergeudete Jugend.
Randvoll suche ich Gefäße in die ich mich ergießen kann.
Fröhliches Gelächter bringt mich fast zum Weinen.
Im Unterschied zu früher gönne ich diesen mir unbekannten Gesichtern im Feuerschein ihren Spaß, ganz ehrlich.
Diese Kleinigkeit lässt mich ein bisschen stolz werden und gibt dieser Anekdote seine Berechtigung in meinem Leben.
Ich reflektiere zu viel.
Manchmal sage ich Sätze für die ich andere hassen würde.
Mir selbst lasse ich alles durchgehen, das hemmt meine Entwicklung, hilft aber bei der Stagnation.
Unikat auf Holz 30x30cm – 108€
Un hier direkt einer meiner gratulationswürdigen Gedanken:
„Der Regen verhält sich wie immer.
Auch wenn es ohne ihn einfacher sein könnte oder bequemer, ist er mir egal.
Der Regen hindert mich an nichts.
Eigentlich.
Fast an nichts.
Doch.
Irgendwie Indirekt, durch meine ablenkende Aufmerksamkeit, die ich ihm schenke.
Also von vorne:
Der Regen verhält sich wie immer.
Ich verzweifle daran mich nicht wie immer zu verhalten und gerade dadurch verhalte ich mich wie immer.
Das verstehen nur Wenige.
Der Regen schenkt mir keine Aufmerksamkeit, ganz egal wie viel ich ihm schenke.
Ich bin ihm egal, im besten Sinne völlig egal.
In dem sich der Regen wie immer verhält und ich ihm im besten Sinne völlig egal bin regt er mich auf!
Er regt mich auf weil er mich hindert an irgendwas anderem, dass ich stattdessen tun könnte.
Er ist schuld!
Jetzt geht es besser.
‚Der Regen ist Schuld‘ eignet sich auf jeden Fall eher für eine spannende Einleitung als, ‚der Regen verhält sich wie immer.
Noch besser:
Der Regen ist Schuld, da er sich verhält wie immer.
Eine kraftvolle Affirmation für trübe Tage.
Das Wort ‚Regen‘ vielseitig ersetzbar.“
Ich sitze in der Sonne, trinke Gin&It (2 Teile Gin, 1 Teil Vermouth Rosso + ausgepresster Orangenschnitz) und lese.
Das ist genau das, was mir reicht und was ich will.
In der Sonne sitzen, trinken und lesen. Für den Rest meines Lebens. Dazu noch schreiben und fertig.
Das könnte ich so machen bis ich sterbe. Die Frage ist nur, wie ich diesen finalen Punkt definiere?
Als unvorhersehbares Ereignis oder einfach als Ende meiner für diesen Lebensstil notwendigen Resourcen.
Was wäre, wenn die Resourcen nicht enden bis das unvorhersehbare Eintritt, weil sich alles perfekt zusammenfügt durch das erste Mal bedingungsloses Leben ohne Angst und unnötige Sorgen?
Das Dilemma des Todkranken. Die Terminierung des eigenen Verschwindens als Befreiung und der Beginn der Leichtigkeit des Seins.
Wer nichts mehr will, hat Alles.
Ich wollte versuchen etwas zu der Welt da draußen zu schreiben aber alles was im Moment passiert fühlt sich weit unter meinem Niveau an…