Joker II – Zerstörung

Leinwand ø140cm – Tusche, Lackstift, Marker
Joker II habe ich es benannt, da es mich stilistisch und vom Inhalt stark an die „Joker“ Leinwand erinnert (siehe unten…)

„Schon vormittags beim Lesen fallen mir die Augen zu und das Buch aus der Hand.
Meine Gedanken überschlagen sich.
Logisch und Rational erlebe ich die Bilder und vermisse nichts.
Als Beobachter wandle ich durch den Jahreswechsel ohne emotionale Zugehörigkeit.
Was soll ich dem Zustand der Welt noch hinzufügen?
Wozu soll ich der Welt noch etwas hinzufügen?
Nichts berührt mich mehr, die Zukunft bietet nichts außer Zerstörung als Lichtblick und Aufräumen als Lebenssinn. Das ewige auf und ab der Menschheit, die vergessen hat, schon lange vergessen hat was Glück heißt und wie es sich anfühlt.
Glücklich und Zufrieden ist kein Gefühl mehr sondern ein quantitativer gesellschaftlicher Konsens an den sich die Mehrheit devot hält.
Sobald dann die Mittel nicht mehr ausreichen, das notwendige Quantum bereitzustellen bewegen wir uns unaufhaltsam Richtung Zerstörung.
Die Aussicht auf den erneuten Beginn des ganzen Blödsinns ist völlig irrational, doch aus dem Gestank der Herde auszubrechen scheint das größere Opfer.“

Text und Bild wie immer Frank Hummel

Resümee und mehr…

Samstag 16:00 und ich sitze zu Hause anstatt in den Wagenhallen in Stuttgart beim Kunstkaufhaus zu stehen und Aufmerksamkeit in welcher Form auch immer zu genießen.
An Alle die diesen Blog evtl. hin und wieder lesen und evtl. mich gerne heute in Stuttgart besucht hätten, ich bin nicht da, offensichtlich.
Kurz vor Veranstaltungsbeginn hat sich herausgestellt, dass, im Gegensatz zum letzten Jahr, kein Hund die Halle betreten darf. Punkt.
Kurze Beratung mit Diana und dann meinen Stand wieder abgebaut und nach Hause mit Lucky.

Nachdem meine Herbstveranstaltungen wirklich mies waren und ich dummerweise begonnen habe an mir zu zweifeln anstatt an der ganzen Menschheit oder wenigstens den Besuchern, diente diese letzte Veranstaltung ein kleines bisschen als Hoffnungsschimmer…

Irgendwie wird es weitergehen, keine Ahnung wie aber irgendwie.
Die Finanzierung der nächsten Veranstaltungen steht in den Sternen und ohne Veranstaltung, rausgehen, Menschen berühren, macht es keinen Sinn.
(Mein Online Shop hatte das ganze Jahr 2023 zwei Bestellungen)
Trotzdem werde ich nicht aufgeben, ich kann nicht!

Immer wieder werde ich gefragt ob ich von meiner Kunst leben kann.
Die Antwort ist ganz einfach:
Ich kann und will nicht mehr ohne meine Kunst leben, der Rest Nebensache…

‚Je stärker der Gegenwind, desto schräger kann ich denken ohne umzukippen!“

Urlaub

Halb sitzend, halb liegend starre ich auf das immer noch dunkle Grün der Hügel.

Es ist nicht warm aber auch nicht kalt, der Wind immer im richtigen Moment zur Stelle, im Schatten scheint die Welt in Ordnung.

Manchmal denke ich an die nächsten Tage, meistens denke ich zusammenhangloses. Eine Wespe brummt mich an und verschwindet ins Nichts.
Was mich zu dem bewegt, das ich mein Leben nenne ist genauso im Nichts verschwunden.

Die Kompliziertheit des Alltags kümmert mich kaum mehr, was wahrscheinlich daran liegt, dass hier im Grün noch kein Alltag entstehen konnte und ich weiß, dass bevor er entstehen kann, ich wieder auf dem Weg in den tatsächlichen Alltag bin, womit alles irgendwie OK ist.

Trotz dieser Erklärung genieße ich die Zeit, denn so leicht wird es lange nicht mehr werden…

Mueseumsuferfest Frankfurt 2023

Nach drei Tagen mit unzähligen Menschen, die an mir vorüberziehen und vielen die es zu mir in den Pavillon zieht, sich mit mir sehr offen austauschen, da ich mit meinen Texten den Anfang mache, lerne ich die Verschiedenheit, die Individualität jedes Einzelnen wieder richtig zu schätzen.

Viele sind so unterschiedlich in Herkunft, Lebensweise, Einstellung und mit ihren Sorgen und Ängsten, dass derjenige der vor dreißig Minuten bei mir war, sich wahrscheinlich niemals mit dem unterhalten würde, der eben bei mir steht.

Und doch eint sie als kleinster gemeinsamer Nenner das Interesse an meiner Kunst und vielleicht kann es mir mit meiner Kunst gelingen, Menschen zu einem respektvollen und gelassenen Austausch zu bewegen, der zwischen ihnen sonst nie stattfinden würde, die wichtigste Grundlage für eine friedliche und freiheitliche Gesellschaft.

Denn was für einen Sinn hat es, etwas so wahnwitziges wie die Veränderung des Klimas in Angriff zu nehmen, wenn wir es als Menschheit bis heute nicht schaffen Hunger, Ausbeutung, fehlende medizinische Versorgung, Armut, Kriege und und und endlich hinter uns zu lassen und ein für alle Mal den notwendigen Schritt nach vorne zu gehen.

Zwischen Apathie und Größenwahn….

Danke an Alle, die mich besucht haben es war großartig!❤️

Joker

Leinwand 1,60 x 1,60m – Spray, Acryl, Tusche, Lackstift, Marker

Letzten Mittwoch schaute ich mal wieder meinen Lieblingsfilm mit einem meiner Lieblingsschauspieler: „Joker“ mit Joaquin Phoenix.
Noch während des Abspanns habe ich diesen Text verfasst und bin direkt ins Bett.
Am nächsten Morgen war ich so begeistert davon, dass ich diese Energie sofort in eine Leinwand umsetzen musste.

Wieso, Weshalb, Warum

Kann es sein, dass eine Erfahrung von mir intensiver erlebt wird, wenn mir Personen fehlen denen ich die Erfahrung direkt mitteilen kann?
Wenn ich das Erlebte nicht versuche in unnötige Worte zu fassen, die doch nur meine emotionale Tiefe vereinfachen und kategorisieren?
Ich glaube ja.
Erfahren, Erleben, Teilhaben sind Verben oder wie ich in der Grundschule lernte „Tun“ Worte, es sind keine „Sag“ Worte.
Mitteilen ist wichtig, noch wichtiger ist allerdings sacken lassen, tief und lange, dann irgendwann auch mitteilen aber erst nachdem alles im Herzen ankam.
Danach ist der verbale Austausch meist nicht mehr nötig, denn wer mit mir verbunden ist wird mitfühlen, das Wieso, Weshalb, Warum an sich irrelevant.

Leere

Ich bin unterwegs und treffe Menschen oder eher treffen Menschen auf mich und ich berühre sie mit meinen Texten.
Ich fühle, dass ich sie berühre, sie sagen es, ich sehe es.
Und dann bin ich wieder zu Hause und diese Menschen sind völlig weg.
Ich höre, sehe, lese nichts mehr von ihnen, ich bin alleine mit meinem Haufen an Texten, schwebe surreal durch die Welt in einem angestrengt verzerrten Alltag, überbrücke verzweifelt die Leere bis mich wieder Menschen treffen und ich sie berühren kann…

Romantische Lächerlichkeit

Ich würde gerne etwas fröhliches schreiben.
Etwas lächelndes,
etwas das hebt.
Es geht nicht.

Mir geht es gut
aber diese Emotion in Worte zu fassen
fällt mir schwer.
Ich leide an dieser Lächerlichkeit.
Schön!

Ich leide und kann damit wieder schreiben.
Leiden an der Lächerlichkeit fröhliches in Worte zu fassen.
Hat schon jemals irgendwer so grandios gelitten?
Bestimmt!

Da es zutiefst romantisch klingt könnte der ein oder andere Romantiker bereits auf diese Idee gekommen sein.
Auf die Idee, an der Lächerlichkeit fröhliches in Worte zu fassen zu leiden.
Ein wunderschöner Satz und das fröhlichste, was ich die letzten Monate geschrieben habe.
Gelungen!