Mueseumsuferfest Frankfurt 2023

Nach drei Tagen mit unzähligen Menschen, die an mir vorüberziehen und vielen die es zu mir in den Pavillon zieht, sich mit mir sehr offen austauschen, da ich mit meinen Texten den Anfang mache, lerne ich die Verschiedenheit, die Individualität jedes Einzelnen wieder richtig zu schätzen.

Viele sind so unterschiedlich in Herkunft, Lebensweise, Einstellung und mit ihren Sorgen und Ängsten, dass derjenige der vor dreißig Minuten bei mir war, sich wahrscheinlich niemals mit dem unterhalten würde, der eben bei mir steht.

Und doch eint sie als kleinster gemeinsamer Nenner das Interesse an meiner Kunst und vielleicht kann es mir mit meiner Kunst gelingen, Menschen zu einem respektvollen und gelassenen Austausch zu bewegen, der zwischen ihnen sonst nie stattfinden würde, die wichtigste Grundlage für eine friedliche und freiheitliche Gesellschaft.

Denn was für einen Sinn hat es, etwas so wahnwitziges wie die Veränderung des Klimas in Angriff zu nehmen, wenn wir es als Menschheit bis heute nicht schaffen Hunger, Ausbeutung, fehlende medizinische Versorgung, Armut, Kriege und und und endlich hinter uns zu lassen und ein für alle Mal den notwendigen Schritt nach vorne zu gehen.

Zwischen Apathie und Größenwahn….

Danke an Alle, die mich besucht haben es war großartig!❤️

Joker

Leinwand 1,60 x 1,60m – Spray, Acryl, Tusche, Lackstift, Marker

Letzten Mittwoch schaute ich mal wieder meinen Lieblingsfilm mit einem meiner Lieblingsschauspieler: „Joker“ mit Joaquin Phoenix.
Noch während des Abspanns habe ich diesen Text verfasst und bin direkt ins Bett.
Am nächsten Morgen war ich so begeistert davon, dass ich diese Energie sofort in eine Leinwand umsetzen musste.

Wieso, Weshalb, Warum

Kann es sein, dass eine Erfahrung von mir intensiver erlebt wird, wenn mir Personen fehlen denen ich die Erfahrung direkt mitteilen kann?
Wenn ich das Erlebte nicht versuche in unnötige Worte zu fassen, die doch nur meine emotionale Tiefe vereinfachen und kategorisieren?
Ich glaube ja.
Erfahren, Erleben, Teilhaben sind Verben oder wie ich in der Grundschule lernte „Tun“ Worte, es sind keine „Sag“ Worte.
Mitteilen ist wichtig, noch wichtiger ist allerdings sacken lassen, tief und lange, dann irgendwann auch mitteilen aber erst nachdem alles im Herzen ankam.
Danach ist der verbale Austausch meist nicht mehr nötig, denn wer mit mir verbunden ist wird mitfühlen, das Wieso, Weshalb, Warum an sich irrelevant.

Leere

Ich bin unterwegs und treffe Menschen oder eher treffen Menschen auf mich und ich berühre sie mit meinen Texten.
Ich fühle, dass ich sie berühre, sie sagen es, ich sehe es.
Und dann bin ich wieder zu Hause und diese Menschen sind völlig weg.
Ich höre, sehe, lese nichts mehr von ihnen, ich bin alleine mit meinem Haufen an Texten, schwebe surreal durch die Welt in einem angestrengt verzerrten Alltag, überbrücke verzweifelt die Leere bis mich wieder Menschen treffen und ich sie berühren kann…

Romantische Lächerlichkeit

Ich würde gerne etwas fröhliches schreiben.
Etwas lächelndes,
etwas das hebt.
Es geht nicht.

Mir geht es gut
aber diese Emotion in Worte zu fassen
fällt mir schwer.
Ich leide an dieser Lächerlichkeit.
Schön!

Ich leide und kann damit wieder schreiben.
Leiden an der Lächerlichkeit fröhliches in Worte zu fassen.
Hat schon jemals irgendwer so grandios gelitten?
Bestimmt!

Da es zutiefst romantisch klingt könnte der ein oder andere Romantiker bereits auf diese Idee gekommen sein.
Auf die Idee, an der Lächerlichkeit fröhliches in Worte zu fassen zu leiden.
Ein wunderschöner Satz und das fröhlichste, was ich die letzten Monate geschrieben habe.
Gelungen!

Umschlagplatz Bad Staffelstein

Unikat auf Holz 30x30cm
Dieses Wochenende geht es zum Umschlagplatz nach Bad Staffelstein!
(Alle Infos findet ihr hier: https://www.kunstmesse-franken.de)

Ich freue mich schon tierisch, erstens weil es im Moment die einzige Kunstveranstaltung für mich ist, die bezahlbar ausreichend Fläche für Künstler bietet und zweitens weil ich einige ganz neue Bilder ausstellen werde, die erst in den letzten zwei Wochen entstanden sind! (Ich traue mich noch…)


Wer mich besucht wird also nicht enttäuscht (sowieso nie), Zeit für Gespräche ist ausreichend vorhanden (am Samstag bis 24:00) und wer mich lieb fragt darf sich einen Zug aus meinem neuen „Peace Du Arsch“ Flachmann genehmigen, dabei das kaputte Allerlei der Welt vergessen und im alkoholisch induzierten Kaufrausch ein Bild bei mir erstehen.


Damit wäre dann allen geholfen. Friede und so…

Unikat auf Holz 30x30cm – Text ©Frank Hummel

Feuerschein

Die Gesichter im Feuerschein scheinen sich zu amüsieren.
Gesprächsfetzen wehen zu mir und lassen manchmal meinen Kehlkopf als Vorbereitung auf eine Teilnahme kurz zucken, was ich allerdings erfolgreich unterdrücke.
Mein kleiner Junge hat Angst vor Verurteilung und versteckt sich unter der Kapuze.
Erfolgreich.
Niemand traut sich mich anzusprechen.
Vielleicht nimmt mich einfach keiner wahr, was ich ja auch durch meine Körpersprache bezwecke und doch nicht will.
Mein Mund möchte sich in Banalitäten suhlen und tätschelnde Schulterklopfer mit staunenden Blicken. Durch die orangenen Flammen noch eindrücklicher.
Ein Gitarrenspieler im Dunkeln erinnert mich an meine komplett durch oben beschriebenes Verhalten vergeudete Jugend.
Randvoll suche ich Gefäße in die ich mich ergießen kann.
Fröhliches Gelächter bringt mich fast zum Weinen.
Im Unterschied zu früher gönne ich diesen mir unbekannten Gesichtern im Feuerschein ihren Spaß, ganz ehrlich.
Diese Kleinigkeit lässt mich ein bisschen stolz werden und gibt dieser Anekdote seine Berechtigung in meinem Leben.