Todsicher

Woher oder Warum diese panische Angst vor dem eigenen Tod oder dem eines geliebten bzw. nahestehenden Menschen, die so offensichtlich in dieser Corona Zeit überall zu Tage tritt.
Wir sterben.
Das ist eine unumstößliche Tatsache.
Nach der Geburt ist dies das nächste todsichere Ereignis.

Scheinbar ist es heute nicht OK. Morgen auch nicht. Übermorgen? Oder nächstes Jahr? Wann? Wann ist der Tod richtig, wann darf er kommen?

Es scheint mir, je weniger ein Mensch lebt, je weniger er aus sich heraus handelt, desto aggressiver die Angst vor dem Tod.
Handlungen werden aufgeschoben, morgen, irgendwann, es bleibt ja Zeit, das „Carpe Diem“ Wand Tattoo reine Dekoration.

Wer macht Euch glauben, dass das was ihr heute nicht könnt, Morgen können sollt?
Wie kommt ihr auf diese schwachsinnige Idee?

Jetzt oder lasst es, aber tut nicht so als wäre der Tod eine Überraschung…

Karmaschleife

Stell Dir vor Du kommst zur Welt und Deine reinkarnierte Seele ist einen kleinen Moment, die ersten Minuten noch bei vollem Bewusstsein, sieht wo sie sich befindet, den neuen Anfang einer Hölle auf Erden.
Das Schreien und Weinen ist die einzig adäquate Begrüßung die bleibt, außer wir haben es mit einer alten, unzählbar wiedergeborenen Seele zu tun, die den Schmerz zu schätzen weiß und still lächelnd die Herausforderung annimmt.

Hackordnung

„Hackordnung“ – Holz 119x84cm – Spray, Tusche, Lackstift, Marker

Neulich kam bei einer Veranstaltung ein Besucher auf mich zu nachdem er sich meine Bilder eine Weile anschaute und meinte:
„Weißt Du was ich an Deinen Sachen so mag? Du bist so unfreundlich und Kunst muss in die Fresse!“

Was soll ich dazu noch sagen, gibt’s halt mal wieder was in die Fresse.
Ist nicht Absicht, ist Perönlichkeitsimmanent.

Hackordnung
„Hackordnung“ – 119x84cm – Text ©Frank Hummel

Ewige Wiederkehr

Nach etwas mehr als zehn Tagen Unterwegs sein wieder zu Hause.
Bis vor kurzem auch alles ganz OK.
Jetzt frage ich den über mich brechenden Alltag was er denn dauernd von mir will und ob er mich nicht endlich in Ruhe lassen könnte.
So.
Der Tag ist noch am werden, also noch nicht kaputt. Die Pflichten des rechtschaffenen Bürgers lauern an jeder Ecke auf mich und ich stelle mich taub.

Freiheit ist unbequem

„Freiheit ist unbequem“
Leinwand 160x160cm – Spray, Tusche, Lackstift, Marker

So schnell war ich noch nie mit einer Leinwand zufrieden. Sonst lasse ich mir immer mindestens ein Woche Zeit um im Atelier bei jeder Gelegenheit darauf zu starren um plötzlich irgendwas zu ändern oder zu ergänzen…
Bei dieser Leinwand war es genau eine Nacht und heute Morgen war mir klar, dass es nicht besser werden kann egal wie lange ich darauf starre 🙂

Was mir im Moment sehr gefällt ist dieser Kontrast aus akkuraten Linien und Flächen zu meinem restlichen Chaos.
Wann bzw. ob ich jemals die Möglichkeit haben werde eine Leinwand mit 160x160cm auszustellen weiß ich nicht aber diese Größe macht einfach tierisch Spass 😀

"Freiheit ist unbequem" - Leinwand 160x160cm - Text ©Frank Hummel
„Freiheit ist unbequem“ – Leinwand 160x160cm – Text ©Frank Hummel

Gehirn des Monats

Es gab schon öfter Momente in denen mir alles Geschaffene sinnlos und überflüssig vorkam und mir das Bedürfnis das Ganze zu verbrennen und nie wieder irgendetwas Kreatives auszudrücken als einzige Möglichkeit weiter zu existieren richtig erschien.

Die schiere Bedingungslosigkeit dieser Gedanken und das Wissen, dass es fast jedem großen Künstler mindestens ein mal im Leben genau so erging, ließ mir aber aufgrund der erbarmungslosen Logik und der daraus entstehenden selbst erfüllenden Prophezeiung keine andere Wahl als weiter zumachen…

Potentialausgleich

„Potentialausgleich“ – Leinwand 160×113 – Spray, Lackstift, Tusche, Acryl

Muss ich dringend abhängen. Wenn ich eine fertige Leinwand zu lange in meinem Atelier anstarre wird sie mir immer fremder, dann brauche ich wieder Abstand.
Das liegt wohl daran, dass ich erstmal alles was ich loswerden wollte auf der Leinwand losgeworden bin.

„Potentialausgleich“ – Text ©Frank Hummel